Dezember 23, der Tag vor Weihnacht. Meine Passagiere und ich sind auf dem weg nach Mfuwe/Zambia. Da wir sieben Leute zu befördern hatten und unsere größte Maschine in der Werft stand sind wir sozusagen in Formation mit zwei kleineren Fliegern geflogen. Salmon in der Cherokee Six und ich in der kleineren aber auch schnelleren 235. Auf halben Weg habe ich ihn dann eingeholt und so sind auch die schönen Luftbildaufnahmen entstanden. Leider konnte ich nicht näher ran, da wir wie gesagt mit sieben Pax unterwegs waren.
Schon in der Luft konnte man den Geruch des grünen unendlich
weiten Buschs wahrnehmen. Genau aus diesem Grund bin ich nach Afrika gekommen.
Um die fast menschenleere Wildnis genießen zu können, welche man in Zambia noch
viel mehr als in Malawi antrifft. Die Einwohnerzahl ist nämlich halb, die
Fläche aber fast fünf mal so groß wie die Malawis. In einem meiner letzten Posts
habe ich euch ja schon erzählt wie wunderschön grün Zambia geworden ist, nach
angeblich drei Regenfällen. Mehr braucht es hier nicht um ein Land zum Leben zu
erwecken.
Ich hatte das Glück in der selben Lodge wie meine
Gäste untergebracht zu sein, mit denen ich mich sehr gut verstanden habe.
Anfangs zwar im Staffbereich, einen Tag später dann aber in einer Luxushütte
direkt am Fluss an den das Camp gebaut wurde. Aber mehr dazu etwas später…noch
befinden wir uns auf der Fahrt vom Flughafen zur Lodge. Ich war zwar schon
einige male in Mfuwe, bin aber leider nie weiter als bis zum Zaun des
Flughafens vorgedrungen. Das war also mein erster längerer Aufenthalt im
spürbar heißeren und feuchteren Zambia. Lange wollte ich hier schon her und
endlich war es so weit. Deswegen war für mich der Transfer schon aufregend
Genug um mindestens 40 Bilder zu schießen. Leider fehlen mir wieder mal die
Worte um den Eindruck zu beschreiben, den ich mir in den paar Tagen die ich
dort war gemacht habe. Die Landschaft ist so viel schöner als das ich sie
beschreiben könnte und die Tierwelt so, wie man sie nur aus Büchern oder
Natursendungen kennt.Das Camp war wie gesagt an einen Fluss gebaut, in dem man besser nicht schwimmen gehen sollte. Krokodile und Hippos so weit das Auge reicht. Okay um ehrlich zu sein, ich habe kein einziges Krokodil gesehen aber ich habe mir sagen lassen es wimmelt nur so von ihnen. Bevor ich nach Afrika geflogen bin, habe ich einen Dokumentarfilm über Flusspferde gesehen. Es wurde gesagt dass sie äußerst aggressiv sind und sehr gefährlich. Diese hier dürften aber sehr relaxt gewesen sein und waren für mich der Inbegriff von Ruhe und Frieden.
Denn es gibt nur wenig vergleichbar beruhigendes, wie im Sonnenuntergang am Flussufer zu sitzen und die Nilpferde auf dem Weg zu ihrem Schlafplatz zu beobachten. Sie sehen aus wie kleine Wale die ab und zu auftauchen um Luft zu schnappen. Nur tun sie das nicht nur um einzuatmen sondern wer schon mal beobachten oder im TV sehen konnte wie sie sich im Wasser fortbewegen, weiß, dass sie sich am Grund abstoßen und eigentlich springend vorankommen. Sieht sehr süße aus, ich konnte sie aber durch das trübe Wasser immer nur an der Wasseroberfläche sehen. Trotzdem…die sonne hat gelb orange am Wasser geschimmert, im Hintergrund hörst du die Stimmen des Buschs und direkt neben dir das Schnaufen der Hippos und das Ausstoßen der Luft aus ihrer Nase. Und das hatte ich vier Tage in meinen Ohren. Man braucht hier keinen Fernseher und auch keinen Ipod. Alles andere als diese Geräusche wäre überflüssig. Und so kam es auch dass ich ohne es zu merken zwei Stunden an diesem Fluss gesessen bin und wäre es nicht Zeit fürs Abendessen gewesen, wäre ich wahrscheinlich noch zwei Stunden hier gesessen.
Wird es dunkel, kommen auch die Kreaturen der Nacht heraus. Unzählige Arten von Insekten und tausende Mücken und ich muss sagen, ich bin mittlerweile abgehärtet. Tausendfüßer, mein früherer Alptraum sind hier an der Tagesordnung und anderes Kriechzeug kann mich auch nicht mehr so abschrecken wie vorher. Es gibt aber trotzdem noch das ein oder andere Insekt von dem ich aus Respekt einen gewissen Sicherheitsabstand halte.
Am 24. Dezember durfte ich nachmittags auf einen gamedrive
meiner Gäste mitkommen. So werden Safaris genannt die man hier machen kann. Die
beste Art den Bush kennenzulernen ist zu Fuß, natürlich mit guide. Denn sogar
im Camp kann man zum Beispiel auf Elefanten treffen die sehr ungemütlich werden
können. Dann gibt es noch die Möglichkeit mit dem Auto den Busch zu erkunden
und sogar per Ultralight, welches aber zur Zeit nicht fliegen dürfte denn ich
hab keines gesehen, kann man sich die Gegend ansehen.
Für uns ging es auf dem Rücken eines Toyota Land
Cruises in die Wildnis, um fünf Uhr Nachmittags, außer am Morgen ist das die
beste Zeit um Tiere zu beobachten. Was ich auf dieser ca. einstündigen Tour
gesehen habe, möchte ich nicht in Worten beschreiben sondern würde euch bitten,
einfach nur die Bilder anzusehen. Denn den perfekten Einklang der Natur kann
man nicht in einem Blog zusammenfassen sondern muss man erlebt haben. Die
meisten Leute wissen gar nicht, was sie verlieren werden wenn die Welt so
weiter macht wie jetzt eben. Das alles liegt auf Messers schneide und seit
meinem Besuch hier weiß ich, wie empfindlich die Natur und ihre Tierwelt ist.
Wieder mal kann ich nur sagen…watch the pix and enjoy!
Ich bin mir sicher bald wieder dort sein zu können und werde
dann auch ein paar Löwenbilder schießen könne. Ach und wo ich schon beim Thema
bin. Spätestens hier habe ich endgültig eingesehen, dass ich eine digitale
Spiegelreflexkamera brauche. Es ist schon fast eine Sünde in so einer Umgebung
und „nur“ mit einer Digicam bewaffnet zu sein. Diese Bilder sind schon sehr gut
geworden, aber mir sind die Arme so unglaublich gebunden. Ich hätte so viel
bessere Fotos machen können als ich es getan habe. Hat irgendjemand Vorschläge?
Welche Modelle sind gut als Einstieg und wo bekomme ich günstige her? Auf was
muss ich achten? Sie kann auch gebraucht sein, nur ebay Afrika gibt es leider noch
nicht;) Ich bin für alle Rückmeldungen dankbar! Und im Endeffekt werden auch
die Leser dieses Blogs dankbar sein, denn den Unterschied kann man sehen. Ich
liebe meine wasser- und stoßfeste Digitalkamera, sie ist unzerstörbar, aber das
gewisse Etwas bring dann doch nur die große Schwester!
Das wars auch wieder mit diesem Blog, ich hoffe alle hatten
ein frohes Fest mit ihrer Familie. Und jeder, der denkt er kann nicht mehr:
steig in ein Flugzeug, komm nach Afrika, fahr so weit hinaus wie du kannst,
setzt dich hin und lass alles auf dich wirken. Niemanden lässt das hier kalt.
So kenne ich Afrika, in seiner Vielfalt und Schönheit!Die Wiege der Menschheit!!!!
AntwortenLöschenEinmal erlebt und für immer im Herzen.
Deine Berichte erfüllen mich mit Fernweh!
Mach weiter so !
Vielen,vielen, vielen Dank für diesen Weihnachtsblog! Ein herrliches Geschenk wurnderbar verpackt! Alles was die Seele berührt: egal ob in der Luft (für die Piloten in der Heimat), an Land (für die Tante, die Elefanten liebt), im Wasser (Hilfe! Krokodile!!) oder Ferenc zuhause in Afrika!
AntwortenLöschenSchön, dass es dir bereits besser geht! Gibt's nach diesem Blog noch eine Steigerung??!!!
Kann mir auch keine steigerung mehr vorstellen - aber Ferenc ist immer für eine überraschung gut! schön, dass du trotz deiner erkrankung die reise geniessen konntest!!!
AntwortenLöschenwirklioch ferenc , ein wahnsinn deine gschichtln.. du bringst das echt gut rüber, muss verdammt toll sein. gemeinsam mit den fotos hat man einen moment das gefühl man wäre vor ort !! umso schöner wenn man weiss man wird bald dort sein!! freu mich schon extremstens!!!!!!!!! lg flo, guten rutsch
AntwortenLöschenps. das essen schaut auch weider fein aus, dafür bist du aber eh noch schlank oder ziehst immer den bauch ein ? ;)