Freitag, 26. Februar 2010

Bushstories

Kaum in Lilongwe angekommen, gibt es wieder einen Post! Aber es macht ja Spaß die schönen Bilder herzeigen zu können und euch zu erzählen was es neues gibt. Was gibt es denn neues? Im Grunde nicht so viel. Diese Woche habe ich sambische Luft geatmet und zwar ganze fünf Tage lang. Abgesehen von einer kurzen Geschichte möchte ich dieses mal wirklich nur die Bilder sprechen lassen. Wir schreiben Mittwoch den 24. Februar 2010, Ferenc, also ich, wurde nach zwei Tagen Luxuslodge in den auch nicht so üblen staff Bereich übersiedelt da mehr Gäste als erwartet eingetroffen sind. Ich sitze auf meinem Bett und lese, als es plötzlich einen Stromausfall gibt. Mich stört es aber weniger, da es acht Uhr abends ist und somit dinner time. Nachdem ich meine Taschenlampe geschnappt und meine Schuhe angezogen habe, schließe ich die Türe hinter mir zu und bemerke, dass ich eigentlich der einzige hier bin, denn alle Mitarbeiter sind entweder schon gegangen oder gerade dabei die Gäste zu verwöhnen. Ich muss dazu sagen, dass diese staff area etwas abgelegen von der eigentlichen Lodge liegt und wirklich mitten im Busch ist. Was so viel bedeutet wie: null Licht, denn es ist noch dazu Bewölkt, als hätte der power cut nicht schon gereicht, ist auch noch der Mond weg bzw. nicht sichtbar. Außerdem liegt das gesamte Camp an einem Fluss. Naja, mutig wie ich nun mal bin stapfe ich los Richtung Abendessen. Doch trotzdem, ich habe ein mulmiges Gefühl im Magen denn ich habe tagsüber schon diesen riesigen Spinnen beim weben ihrer Netze beobachtet und möchte es vermeiden in solch einem hängen zu bleiben. Außerdem weiß ich, dass es hier in der Gegend einige Leoparden gibt und ich kenne die eine oder andere Katzengeschichte. Also diese beiden Tatsachen haben mich dann doch dazu bewegt nicht nur den Weg vor mir, sondern auch hinter, über und neben mir auszuleuchten. Mehr hinten als vorne. Keine Ahnung wieso, aber dieses Bild eines Leoparden der mich von hinten anspringt geht mir nicht aus dem Kopf. Leider ist das ein Fehler, denn die ganze „halte dir selber deinen Rücken frei“ – Sache führt dazu, dass mein Puls innerhalb einer Millisekunde auf 200 springt. Wieso? Ich höre ein knacksen vor mir, etwas Großes muss es sein, kein Leopard, kein Löwe, Affen pennen auch um diese Uhrzeit auf ihren Bäumen. Es ist ein Flusspferd, ein Hippo. Zwei Meter vor mir. Es steht seitlich zu mir. Dieser riesige, fette, glitschig nasse Körper. Spielt man das ganze in Zeitlupe ab ist es wie folgt: Meine Augen werden groß, mein Mund geht auf, mein Herz springt mir beinahe aus der Brust, denn verdammt, diese Dinger sind wirklich groß und ich bin nur mit einer Taschenlampe bewaffnet. Der Fettklops bewegt sich. Ich weiß nicht ob es erschrocken ist, überrascht, oder doch eher gelassen. Es dreht den Kopf zur Seite und schaut verwundert. Ich drehe mich sofort um und laufe los. Hippos können aggro werden, jedoch nur wenn du zwischen ihnen und dem Wasser stehst, ihnen also den Weg zu ihrer save zone versperrst. Aber denke mal an so etwas in einem Moment wie diesem. Ich mag Flusspferde, wirklich, aber wenn dieser zwei Tonnen Koloss, der übrigens bis 40 km/h laufen kann, vor dir steht, in der Finsternis, dann wäre dir ein Welpe doch lieber. Dank dem Hippo laufe ich dann auch noch in ein Spinnennetz, ich hoffe, dass es nur das Netz ist. Einmal um meine Hütte rum, einen anderen Weg eingeschlagen und im Laufschritt geht es jetzt mit besser durchblutetem Körper und einer Priese Adrenalin zum Abendessen. Enjoy the pix, bin gespannt was ihr dazu sagt!

 

  

  

  

  

  

  

  

  

  

  

  

  

  

  

  

  

  

  

  

  

  

  

  

  

  

 
  



 

  



  


  





Samstag, 20. Februar 2010

En cours de route!


Mir bleibt kaum die Zeit, meinen Blog weiter zu schreiben. An die fünf Tage, die ich gerade auf Likoma Island verbracht habe, werden jetzt gleich weiter fünf Tage Sambia angehängt. Ich will mich nicht beschweren, es gibt schlimmeres, nur leider muss dann eben der Blog, oder was viel schlimmer ist, Hannah dran glauben. Denn Internet gibt es an diesen Orten keines. Das tut mir leid…
Aber in den zwei Tagen die ich in Lilongwe bin, nehme ich mir natürlich die Zeit und schreibe ein paar Zeilen über meinen Inselbesuch letzte Woche, wobei es eigentlich nicht viel zu berichten gibt. Auf Likoma kann man nun mal nicht mehr als lesen, essen, trinken und schlafen machen. Und genau das habe ich zu Haufe getan. Leider war mir vier Tage lang kein schönes Wetter vergönnt und als ich mal mit meiner Kamera bepackt aufbrechen wollte, um Likoma town zu erkunden, hat es zu schütten angefangen. Im short final, kurz vor der Landung, geht man ziemlich Tief über eine Kathedrale drüber. Genau diese wollte ich mir eigentlich seit längerem schon mal ansehen, bin aber noch nie dazu gekommen.
Untergebracht war ich auf Mango Drift, wobei ich der einzige war. Keine Gäste, nur staff. Somit war das ganze eine recht einsame Angelegenheit. Erst am letzen Abend bin ich mit James, dem Manager bzw. part owner von Kaya Mawa und Mango Drift zur Nachbarinsel Likomas gefahren, deren Namen ich euch leider nicht sagen kann weil ich absolut keine Ahnung habe wie man ihn schreibt. Er hatte dort ein kurzes meeting mit dem Manager der dortigen Lodge und am Rückweg haben wir dann gleich vier Backpacker zu Mango mitgenommen. Somit waren wenigstens die letzten Stunden nicht ganz so ruhig und ich habe noch ein paar nette Geschichten von deren Reisen gehört. Eine möchte ich euch nicht vorenthalten und habe dazu aus gleich zwei Fotos;) Und zwar… nachdem er, ein blonder Norweger, vor ein paar Tagen mit einem Holzkanu den Malawisee erkundet hat, sind ihm links und rechts zwei aufgescheuerte kleine Stellen aufgefallen. Er dachte sich anfangs: Pickel, oder so was ähnliches. Nach ein paar Tagen waren sie dann soweit, bereit zum Ausdruck! Er drückt und macht und presst und plötzlich kommt ihm etwas Weißes entgegen. Passt, kennen wir alle, ekelig aber nichts Außergewöhnliches. Nur als dieses weiße Ding dann länger wurde als es eigentlich sein sollte UND sich begonnen hat zu winden und zu bewegen, hat er mit Entsetzen feststellen müssen, dass er links und rechts jeweils zwei Larven unter seiner Haut hatte! Wie genau die da reingekommen sind weiß er selber nicht, wird wohl irgendeine Fliege gewesen sein. Ich wusste bis zu diesem Zeitpunkt nicht, dass es in Malawi derartige Ungeheuer gibt und muss jetzt bei jedem Pickel oder Mückenstich mit der Tatsache leben, dass es vielleicht doch ein Parasit unter meiner Haut ist. Naaaja… aber auch in dieser Hinsicht möchte ich mich nicht all zu sehr beschweren, denn Malawi ist im vergleich zu anderen Ländern gesegnet was giftige Insekten und Tiere angeht. Ja doch, black und green mambas gibt es hier. Ich glaube die schwarze Mamba ist die giftigste Schlange dieser Welt, wobei ich noch nie eine gesehen habe und auch niemanden kenne der eine zu Gesicht bekommen hat.
Die sonstigen Bilder sind harmlos und unspektakulär. Likoma die Hundertste…
Also wie gesagt, nächste Woche bin ich bis Donnerstag in zambia und denke, dass dort wieder ein paar gute Aufnahmen entstehen werden.

Ciao

Ps.: es regnet und ist gar nicht mal so warm ;)

 

  

  

Dieser "Rauch" der hier zu sehen ist, besteht aus millionen von lakeflies. Aus dem Flugzeug kann man oft riesige Schwärme sehen. Ihre Lebensaufgabe besteht darin, sich vom Wind über den See treiben zu lassen... eigentlich schön oder?



  

 




Samstag, 13. Februar 2010

Phone Pix!


Da ich leider mit keinen neuen Abenteuern oder Erzählungen von schönen Reisen dienen kann, ich euch aber trotzdem am laufenden halten möchte, habe ich mir gedacht ich poste einfach mal einige meiner Handybilder. Ich war erstaunt wie gut die Bildqualität ist, denn wie gesagt, ich habe diese Fotos mit meinem Telefon gemacht und dafür sehen sie eigentlich ganz gut aus. Respekt Nokia;)
Aber vorerst eine Geschichte die sich gestern Abend abgespielt hat, die ich euch nicht vorenthalten will:
Salmon, Tanja, Jeremy (unser neuer Pilot) und ich, waren gerade auf dem Weg nach Hause von einer Grillfeier, es war so ungefähr zwei Uhr in der Nacht, als wir....ja genau, von der Polizei aufgehalten wurden. Man muss sich das so vorstellen: Roter Pick Up, auf der Ladefläche sitzen Jer und ich mit zwei riesen großen Musikboxen und dem dazugehörigen Verstärker plus zwei Kisten Bier. Vorne saßen Tanja und Salmon, welcher unsere Fahrer war. Ich will euch nichts vor machen, ich war betrunken, Jer und Tanja auch und Salmon beschränkte sich auf zwei Bier. Nur leider sind die Alkotests hier nicht sehr zuverlässig. Es kann schon vorkommen, dass man nach zwei Bier 1,8 promill hat und umgekehrt! Also wenn sie wollten, könnten uns die Polizisten Probleme machen. Wir wurden also aufgehalten und nach unseren Papieren gefragt, statt dessen habe ich aber den Herrn gefragt, ob ich ihm ein Bier anbieten kann. Naja, kurz nachdem es aus meinem Mund kam, dachte ich mir nur was ich für ein Idiot bin denn das sind ja Polizisten im Dienst und wir haben den Abschied von Freddy bei der Grillfeier feucht fröhlich gefeiert. Zu meiner Überraschung hat der Officer aber gesagt: Yes sure! Okaaaay....how many of you guys are you? fragte ich und er meinte sieben, aber gib mir sechs Bier und ein Cola! Ich habe zuerst gedacht das war ein sarkastischer Scherz von ihm aber er hat die Getränke angenommen. Zeitgleich wollte Salmon gerade dem anderen Polizisten der vorne bei ihm stand seinen Führerschein geben als von hinten nur fröhlich nach vorne gerufen wurde: Let them go! Let them go! Have an nice evening!
Sie wahren glücklich, wir waren glücklich, alle waren glücklich. Lasst euch das mal auf der Zunge zergehen und fragt euch wie das wohl in Österreich abgelaufen wäre?;)
Sonst gibt es nicht sehr viel zu berichten. Die Bilder die hier zu sehen sind, wurden von mir in den letzten Monaten aufgenommen und sind nicht unbedingt aktuell. Außer jenes, auf dem der Regenbogen unter den Flächen unserer Airvan zu sehen ist. Es ist auf dem Weg nach Likoma diesen Montag entstanden. Es war ein wunderschöner Flug. Das Wetter war super und der Himmel strahlend blau über lake nyasa, dazwischen ein paar ziemlich dunkle, lokale Regenwolken welche uns den Ausblick noch mehr versüßt haben als er ohnehin schon war. Ich weiß nicht wie oft ich diese Strecke jetzt schon geflogen bin, aber ich sitze immer noch bei jedem einzelnen Flug mit offenem Mund da. Man kann gar nicht anders. Dieses unglaubliche Gewässer ist so verblüffend, mystisch, schön, massiv, dunkel blau, hell blau, türkis, beeindruckend und einfach viel zu groß um als See bezeichnet zu werden. Immer wieder gerne, es ist mir immer wieder eine Freude! Übrigens hat ein Pilotenpärchen jetzt beschlossen, eine Chartercompany hier in Malawi zu gründen mit einem 30 sitzigen Wasserflugzeug und zwei kleineren Cessna 206, ebenfalls mit floats. Könnte ein interessantes Jahr für Nyassa Air Taxi werden aber auch wir alle erwarten schon mit spannung unsere Piper Chieftain. Außerdem bekommen wir zusätzlich zu Jeremy, der letze Woche zu uns gestoßen ist, eine Pilotin aus Australien. Somit ist unser Team vollständig und wir sind gerüstet für die kommende Saison.
Für mich geht es nächste Woche nach Likoma Island mit fünf tägigen Aufenthalt in der Sonne. Ich werde fest an euch alle denken und die Wärme für jeden mitgenießen.

Liebe Grüße aus Lilongwe!
 

Mango Drift, Likoma Island

Harare - Lilongwe, Chickenflight

A pilot's dinner (und ich frage mich wieso ich einen Wnazt bekommen habe...)

Niiiiiiice!

Shorty... we miss you!
 

Sonntag, 7. Februar 2010

Video

Es hat geklappt, hier der Link zu meinem neuen Video, enjoy:

Okaaay...


…ganz ohne Bilder geht es auch nicht. Dies hier sind Ausschnitte von einem unserer letzten Tagestrips! Hannah und ich sind mit Freddy und seiner Freundin Jes nach Dedza gefahren. Es ist etwa eine Stunde von Lilongwe entfernt und liegt südlich davon. Eigentlich dachte ich, wir haben einen Wandertag in Österreich, denn wie man auf den Bildern gut erkennen kann, sieht es da absolut nicht nach Afrika aus. Dafür gesorgt haben 6000 Fuß Höhe, schlechtes Wetter und Kälte. Naja, Kälte ist hier so eine Sache. Ich möchte jetzt niemandem zu nahe treten, aber wenn ich mir denke ich hätte meine dünne Regenjacke einpacken sollen, dann ist es kalt! Eine lange Hose wäre dann schon wieder zu heiß gewesen;)
Dedza ist bekannt für seine schöne Töpferei und den guten Käsekuchen den man dort bekommen kann. Nach einem Cafe und eben solch einem Stück Kuchen haben wir uns dann Richtung Bergspitze bewegt. Ich muss sagen, trotz dem ich eigentlich nicht gerne spaziere oder wandere habe ich es sehr genossen, denn die Tannenwälder und der hoch liegende Nebel haben mir einige Momente das Gefühl von Heimat gegeben. Deswegen bin ich auch gerne im Norden Malawis am Nyikaplatteau. Grüne wiesen, Bäume die es sonst nicht in Afrika gibt und ein Geruch der mir nur zu bekannt ist. Wenn dir dann ein Zebra über den Weg läuft, wirst du wieder wachgerüttelt.
Also genießt auch diese Fotos hier, ein klein bisschen Europa in Afrika. Schön, dass es hier so etwas gibt.